Entstehung und Erforschung der Säure-Basen-Theorie

 

Wenn man über die Säure-Basen-Theorie liest, wird meistens der Name Ragnar Berg genannt. Das ist auch richtig, denn Ragnar Berg hat wie kein anderer die Ernährung mit Basischen Lebensmitteln bekanntgemacht. Das war vor etwa 100 Jahren, etwa zwischen 1905 und 1937.

 

Doch kaum jemand weiß, dass lange vor ihm etliche Forscher bereits solide wissenschaftliche Arbeiten über das Thema veröffentlicht haben, auf die Ragnar Berg zurückgreifen konnte und das auch tat.



Basen-Begrunder-Professor-Dr.-Emil-von-Wolff-entwickelte-die-Saure-Basen-Analyse.jpgDer erste Forscher, der die Basische Ernährung in Grundlagen erkundete, ist Prof. Emil von Wolff von der Universität Hohenheim gewesen. Er hat in den 1840er bis 1870er Jahren die heute noch umfassendsten Primäranalysen von Lebensmitteln durchgeführt, die damals berühmten „Wolffschen Aschenanalysen“. Dazu hat er auch die Grundlagen des Anbaus von Lebensmitteln nach Basischen Kriterien entwickelt, ein Ansatz, der leider nicht so bekannt wurde wie der mit viel Aufwand beworbene Dünger-Ansatz nach Liebig, der die Böden stark übersäuert und zum großen Teil für unsere heutige qualitativ schlechte Ernährungssituation verantwortlich ist.


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Warum eine übersäuernde Ernährung schlecht ist, wurde unter anderem von dem Forscher Dr. Ernst Salkowski in den 1870er Jahren erforscht. Er war ein Mitarbeiter des berühmten Arztes Rudolf Virchow in Berlin und veröffentlichte seine Forschungen auch in dessen wissenschaftlicher Zeitschrift namens „Virchows Archiv“. Alle diese Arbeiten, wie auch die Bücher von Dr. Emil Wolff sind heute noch über wissenschaftliche Bibliotheken oder Datenbanken zugänglich.

 



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Ragnar Berg griff auf diese Arbeiten und auch noch die Arbeiten anderer Säure-Basen-Forscher zurück, als er in den Jahren 1905 bis 1937 seine bekannten Basentabellen zusammenstellte. Er ergänzte und interpretierte sie und brachte so die sehr umfangreiche Datenmenge auf ein lesbares und verständliches Format. Diese Basentabellen wurden in großer Auflage zu niedrigen Preisen in die Buchläden gebracht, es wurden Zeitschriften- und Zeitungsartikel über das Thema geschrieben, Vorträge und Ausbildungsseminare für Köche und Hausfrauen gehalten.

 

War die Ernährung noch Anfang des 20. Jahrhunderts eine Katastrophe mit vielen Krankheiten gewesen, breitete sich in dieser Zeit das Wissen über eine Basische Ernährung immer mehr aus, und die Menschen merkten vor allem in den gesundheitsbewussten 1920er Jahren, wie wohltuend eine basische Ernährung ist. Die basische Ernährung war so überzeugend, dass sie damals die Bewegung zu einer gesunden, bewussten Ernährung begründete.

Das führte dazu, dass die Basische Ernährung immer bekannter wurde und die Menschen sich immer gesünder ernährten, bis in den 1930er Jahren die Nationalsozialisten vehement diese Ernährungsform bekämpften und sie zugunsten von ungesunden Empfehlungen aus der Öffentlichkeit verschwinden ließen. Leider wurde dieses Unrecht auch nach dem Krieg nicht wieder gutgemacht, sondern genauso fortgeführt.

 

Das gestiegene Gesundheitsbewusstsein wurde seit den Nationalsozialisten dazu genutzt, den Menschen nachgewiesen ungesunde Lebensmittel aufzuschwatzen, wie zunächst Vollkorn (das bereits in den 1930er Jahren von der Nazi-Regierung propagiert wurde) und später die eiweißreiche Ernährung nach Atkins, die in vielen Gesichtern auch die gesundheitsbewussten Menschen anspricht, beispielsweise als Glyx-Diät, Blutgruppen-Diät oder Schlank im Schlaf.

 

Diese Propaganda ist besonders gefährlich, weil hier mit hohem Werbe- und Personalaufwand schön gestaltete Bücher gerade den gesundheitsbewussten, fragenden Menschen Heilung versprochen wird durch Lebensmittel, die sie in Wahrheit noch mehr schädigen als vorher.

 

Heute ist die Basische Ernährung mehr denn je gefährdet, weil zusätzlich zu dieser gefährlichen Propaganda auch die nachgewiesenen Säure-Basen-Gehalte der Lebensmittel durcheinandergeworfen werden. So greifen Autoren über Säure-Basen-Bücher auf ihre Phantasie zurück anstelle von wissenschaftlichen Fakten, wenn es darum geht, zu schreiben, welche Lebensmittel sauer oder basisch sind. Der Autor Robert Young schreibt zum Beispiel, alles Obst außer Zitronen, Limonen und Grapefruits wäre übersäuernd. Dr. Johannes Weingart hält Weißmehlprodukte und den basischen Spargel für stark säurebildend, während er die stark säuernden Vollkornprodukte zusammen mit den stark basischen grünen Bohnen als neutrale Lebensmittel eingruppiert. Die Autorin Sabine Wacker schließlich vergisst in ihren Ernährungs- und Kochbüchern die extrem basisch wirkenden Gewürze und Kräuter, und empfiehlt als eines der „basischten“ Lebensmittel ausgerechnet das einzige übersäuernde, noch dazu sehr stark saure Gewürz Salz.

Solches Unwissen wäre lächerlich, wenn es nicht so gefährlich wäre für alle die, die in gutem Glauben darauf vertrauen und merken, dass diese Art der Ernährung nicht die erhofften Gesundheitsverbesserungen bringt und schließlich verzweifeln.

 

Deshalb hat die DGBL, die Deutsche Gesellschaft für Basisches Leben, Informationen herausgebracht, die Sicherheit geben. Leider hat diese Gesellschaft sehr wenig Personal und kann deshalb die wichtigen Informationen nicht so weit verbreiten, wie es nötig ist. Helfen Sie deshalb mit. Spenden Sie der DGBL, damit die wichtigen Informationen über wirklich Basische Ernährung dort ankommen, wo sie gebraucht werden – bei den Menschen.